Haus Feuchte Diagnose

Professionelle Wanddiagnose – sinnvoll & sicher

Professionelle Wanddiagnose – sinnvoll & sicher

Vielleicht schaust du gerade auf eine seltsame Verfärbung an der Wand und fragst dich: „Ist das nur ein Schönheitsfehler – oder steckt da mehr dahinter?“ Genau an diesem Punkt kommen viele ins Grübeln. Denn Wände erzählen viel über den Zustand eines Hauses, aber eben nicht immer auf den ersten Blick.

Genau hier setzt eine professionelle Wanddiagnose an: Sie hilft, versteckte Schäden aufzudecken, bevor es richtig teuer wird – oder sogar gesundheitlich problematisch.

Was ist eine Wanddiagnose eigentlich genau?

Unter Wanddiagnose versteht man eine systematische Untersuchung der Wände eines Gebäudes, um Schäden, Feuchtigkeit, Wärmeverluste oder andere Probleme zu erkennen – und zwar möglichst zerstörungsarm. Ziel ist es, Ursachen zu finden, nicht nur Symptome zu sehen.

Typische Fragen, die eine gute Wanddiagnose beantworten soll:

Professionelle Wanddiagnose
Professionelle Wanddiagnose
  • Woher kommt die Feuchtigkeit wirklich – von außen, von innen, von Leitungen?
  • Ist Schimmel nur oberflächlich oder steckt das Problem tiefer im Bauteil?
  • Sind Risse harmlos oder ein Zeichen für statische Probleme?
  • Geht an bestimmten Stellen viel Wärme verloren und treiben so die Heizkosten hoch?
  • Ist eine Sanierung dringend nötig oder reicht Beobachten erst mal aus?

Dazu nutzen Fachbetriebe und Bausachverständige verschiedene Messgeräte und Verfahren. Häufig kommt eine Kombination zum Einsatz – je nach Schadensbild und Bauweise.

Wann eine Wanddiagnose wirklich sinnvoll ist

Du musst nicht bei jedem kleinen Fleck direkt einen Gutachter rufen. Es gibt aber typische Situationen, in denen eine professionelle Wanddiagnose sehr empfehlenswert ist – und sich unterm Strich fast immer bezahlt macht:

  • Sichtbare Feuchtigkeit oder nasse Stellen
    Flecken, abblätternde Farbe, klamme Tapeten, muffiger Geruch – besonders in Ecken, hinter Möbeln oder an Außenwänden.
  • Schimmelbildung oder Verdacht auf Schimmel
    Sichtbarer Belag oder ein typischer Geruch, vor allem in Schlafzimmern, Bädern oder an Fensterlaibungen. Hier geht es nicht nur um Optik, sondern auch um Gesundheit.
  • Immer wiederkehrende Probleme trotz Sanierung
    Du hast schon mal streichen oder sanieren lassen, aber der Schaden kommt zurück. Dann ist die Ursache häufig nicht richtig gefunden worden.
  • Vor einem Hauskauf oder einer größeren Sanierung
    Bevor du viel Geld in eine Immobilie steckst, lohnt sich eine gezielte Prüfung der Wände, um versteckte Risiken zu erkennen.
  • Risse im Putz oder im Mauerwerk
    Besonders wenn sich Risse verändern, breiter werden oder treppenförmig verlaufen, ist eine fachliche Einschätzung sinnvoll.
  • Verdacht auf Leitungsleck oder Wasserschaden
    Zum Beispiel nach einem Rohrbruch, einem undichten Dach oder Feuchtigkeit rund um Bad und Küche.
  • Schlechtes Raumklima und hohe Heizkosten
    Kalte Wände, Zugluftgefühl trotz geschlossener Fenster, hohe Heizkosten – hier können Wärmebrücken und Dämmprobleme eine Rolle spielen.

Kurz gesagt: Immer dann, wenn du Ursache und Ausmaß eines Problems nicht sicher einschätzen kannst, ist eine Wanddiagnose sinnvoller als „auf gut Glück“ zu renovieren.

Typische Schadensbilder an Innen- und Außenwänden

Damit du besser einschätzen kannst, ob bei dir mehr als ein optischer Mangel vorliegt, schauen wir uns die gängigsten Schadensbilder kurz an.

Feuchtigkeit und Schimmel

Feuchtigkeit ist der häufigste Auslöser für eine Wanddiagnose. Sie kann entstehen durch:

  • Schlagregen und eindringende Feuchte von außen
  • aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich
  • undichte Leitungen in der Wand
  • Kondenswasser durch falsches Lüften/Heizen oder Wärmebrücken
  • Baufeuchte in Neubauten, die nicht richtig austrocknen konnte

Bleibt die Wand länger feucht, steigt das Risiko für Schimmelpilz. Neben sichtbaren Flecken oder pelzigen Belägen gibt es oft auch einen muffigen Geruch. Schimmelsporen können Allergien fördern und die Atemwege belasten – vor allem bei Kindern, Älteren oder Menschen mit Vorerkrankungen.

Eine Wanddiagnose klärt hier zwei entscheidende Punkte:

  1. Woher kommt die Feuchtigkeit?
  2. Wie weit hat sie sich schon ausgebreitet?

Erst dann lässt sich eine sinnvolle Sanierungsstrategie planen.

Risse und Setzungen

Risse sind nicht automatisch dramatisch, aber sie können ein Hinweis auf:

  • Setzungen des Gebäudes,
  • Spannungen im Putz,
  • Temperaturspannungen oder
  • statische Probleme

sein. Unterscheiden kann man unter anderem:

  • Haarrisse im Putz – oft optisch, aber bei Feuchtigkeitseintrag trotzdem relevant
  • Breitere, durchgehende Risse – können auf Bewegungen im Mauerwerk hinweisen
  • Treppenförmige Risse – häufig im Bereich von Mauersteinen und Fugen

Eine fachliche Wanddiagnose hilft, zwischen „Kosmetik“ und ernsthaften Risiken zu unterscheiden.

Wärmebrücken und Energieverluste

Kalte Wände und Ecken, Zugluftgefühl, Kondenswasser an Fenstern – all das kann auf Wärmebrücken oder schlechte Dämmung hinweisen. Mittels Thermografie lassen sich Temperaturunterschiede an der Oberfläche sichtbar machen. Damit erkennt man etwa:

  • schlecht gedämmte Fensterlaibungen
  • unzureichend gedämmte Rollladenkästen
  • fehlende oder fehlerhafte Dämmung in Fassaden
  • undichte Bauteilanschlüsse

Thermografie wird heute häufig eingesetzt, um Feuchteschäden, Wärmeverluste und Dämmfehler sichtbar zu machen und Sanierungen gezielt zu planen.

Methoden der professionellen Diagnose

Eine seriöse Wanddiagnose besteht selten aus nur einem Messverfahren. Gute Fachleute kombinieren mehrere Methoden, um ein stimmiges Gesamtbild zu bekommen.

Typische Bausteine:

  • Sichtprüfung und Befragung
    Wie lange gibt es den Schaden schon? Wann tritt er verstärkt auf? Wie wird gelüftet und geheizt? Welche Sanierungen gab es bereits?
  • Materialfeuchtemessung
    Mit elektrischen oder kapazitiven Messgeräten wird die Feuchte in Putz und Mauerwerk geprüft. So lässt sich feststellen, ob die Wand nur oberflächlich oder tiefer durchfeuchtet ist.
  • Oberflächen- und Lufttemperaturmessung
    In Kombination mit der Luftfeuchtigkeit lässt sich prüfen, ob sich an bestimmten Stellen Kondensat bilden kann (Taupunkt-Unterschreitung).
  • Thermografie (Wärmebildkamera)
    Thermografische Aufnahmen zeigen Temperaturunterschiede an der Wandoberfläche. Feuchte Stellen sind oft kühler und heben sich farblich ab. Wärmebildkameras „sehen“ zwar kein Wasser direkt, aber sie zeigen Temperaturmuster, die auf Feuchteschäden, Leckagen oder Wärmebrücken hindeuten.
  • Endoskopie / Kameras in Hohlräumen
    Über kleine Öffnungen kann mit einer Kamera in Hohlräume, Dämmschichten oder Vorsatzschalen geschaut werden, ohne große Flächen zu öffnen.
  • Datenlogger und Sensorik
    Kleine Geräte messen über längere Zeit Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Raum. So lassen sich falsches Lüftungsverhalten, kritische Taupunktbereiche und Schimmelrisiken erkennen.
  • Laboruntersuchungen
    In Spezialfällen werden Proben (z. B. Putz, Schimmel, Salze) im Labor analysiert, um genaue Ursachen zu klären.

Damit du einen schnellen Überblick bekommst, hier eine kompakte Zusammenfassung:

MethodeGeeignet fürVorteilGrenze / Nachteil
Sichtprüfungalle Schadensbilderschnell, kostengünstigstark abhängig von Erfahrung
MaterialfeuchtemessungFeuchtigkeit in Putz / Mauerwerkrelativ genau, zerstörungsarmPunktmessung, Auswertung braucht Fachwissen
ThermografieWärmebrücken, versteckte Feuchte, Leitungsleckmacht Problemzonen sichtbar, auch großflächigbraucht Erfahrung, witterungsabhängig
Datenlogger / Raumklima-MessungSchimmelrisiko, Lüftungsverhaltenzeigt typische Muster über längere ZeitErgebnisse nicht „sofort“, eher mittel-/langfristig
EndoskopieHohlräume, Vorsatzschalen, Dämmunggezielter Blick ins Bauteilkleine Bohrungen nötig
LaboranalyseSchimmelarten, Salze, Materialzustandsehr genaue Analyseteurer, nur bei Bedarf nötig

Gerade die Kombination aus Feuchtemessung, Thermografie und Raumklima-Analyse gilt heute als moderner Standard, um Feuchtigkeit und Schimmelrisiken frühzeitig zu erkennen.

Selbst testen oder besser den Profi holen?

Viele Baumärkte und Online-Shops bieten mittlerweile Feuchtemessgeräte, einfache Thermometer-Hygrometer oder sogar kompakte Wärmebildkameras für Heimwerker an. Die Versuchung ist groß, alles selbst zu messen – schließlich spart man vermeintlich Geld.

Trotzdem lohnt sich ein ehrlicher Vergleich:

DIY-Messgeräte: Was sie können – und was nicht

Vorteile:

  • günstiger Einstieg, oft schon ab 30–100 €
  • grobe Orientierung: „trocken“, „feucht“, „nass“
  • ideal, um bestimmte Stellen regelmäßig im Auge zu behalten
  • gut geeignet, um Lüftungs- und Heizverhalten zu optimieren

Nachteile:

  • Messgeräte sind häufig nicht kalibriert
  • Messergebnisse sind stark vom Anwender abhängig
  • keine fundierte Bewertung, ob ein Schaden „kritisch“ ist
  • Ursachenfindung (z. B. Bauphysik, Statik, Leckagen) bleibt Laien verborgen

Besonders bei Thermografie gilt: Eine Kamera allein macht noch keinen Experten. Wärmebilder müssen korrekt aufgenommen und fachlich interpretiert werden.

Professionelle Wanddiagnose durch Fachbetrieb oder Gutachter

Vorteile:

  • Kombination mehrerer Messverfahren
  • Erfahrung aus vielen ähnlichen Fällen
  • nachvollziehbare Dokumentation (Fotos, Protokolle, Messwerte)
  • rechtssichere Gutachten bei Streitfällen (z. B. Miete, Versicherung, Gewährleistung)
  • konkrete Handlungsempfehlungen statt bloßer Messwerte

Nachteile:

  • höhere Einmalkosten
  • Terminorganisation nötig
  • Qualität hängt vom jeweiligen Dienstleister ab

Wann reicht DIY – und wann brauchst du einen Profi?

DIY sinnvoll, wenn:

  • du nur überprüfen möchtest, ob sich dein Lüftungsverhalten verbessert
  • es um kleine Stellen geht, die sich nicht ausbreiten
  • du neugierig bist und ein Gefühl für Raumklima entwickeln möchtest

Profi unbedingt ratsam, wenn:

  • Schimmel sichtbar ist oder immer wiederkommt
  • du vor einem Kauf / Verkauf einer Immobilie stehst
  • Risse sich verändern oder du dir unsicher bist
  • du an Versicherungsfälle, Gewährleistung oder Mietrecht denkst
  • bereits mehrere „Lösungsversuche“ gescheitert sind

So läuft ein Termin mit dem Fachbetrieb ab

Damit du weißt, was dich erwartet, hier ein typischer Ablauf einer professionellen Wanddiagnose:

  1. Kontakt und Vorabfragen
    Du schilderst das Problem, schickst oft Fotos, beschreibst Baujahr, Materialien und bisherige Maßnahmen.
  2. Vor-Ort-Termin
    Der Experte macht sich ein Bild von der Situation: Raumaufteilung, Lüftungs- und Heizverhalten, angrenzende Räume, Fassade, Dach, Keller etc.
  3. Sichtprüfung und Basismessungen
    Kritische Stellen werden genau angeschaut, Feuchte- und Temperaturmessungen durchgeführt.
  4. Einsatz spezieller Technik
    Je nach Verdacht: Thermografie, Datenlogger, Endoskopie oder weitere Messungen.
  5. Erste Einschätzung direkt vor Ort
    Du bekommst eine verständliche, mündliche Einschätzung: Was ist wahrscheinlich, was eher unwahrscheinlich, welche nächsten Schritte sind sinnvoll?
  6. Schriftliche Dokumentation / Gutachten (optional)
    Auf Wunsch erhältst du einen Bericht mit Fotos, Messwerten und Empfehlungen – wichtig bei Versicherungen, Vermietern oder Rechtsstreitigkeiten.
  7. Konkrete Sanierungsvorschläge
    Der Fachmann erklärt, was kurzfristig nötig ist (z. B. Trocknung, Schimmelentfernung) und was langfristig geplant werden sollte (z. B. Dämmung, Abdichtung, Drainage).

Kosten: Womit du bei einer Wanddiagnose rechnen musst

Die Kosten können je nach Umfang, Region und Qualifikation des Gutachters stark variieren. Typische Faktoren:

  • Größe des Objekts
  • Anzahl der betroffenen Räume
  • Einsatz aufwendiger Technik (z. B. Thermografie, Datenlogger)
  • einfache Beratung vs. ausführliches Gutachten
  • Anfahrtsweg

Grob zur Orientierung (keine verbindlichen Preise):

  • Einfache Ortsbesichtigung mit Kurzbericht: häufig im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich
  • Umfangreiche Diagnose mit Thermografie und schriftlichem Gutachten: eher im mittleren bis oberen dreistelligen Bereich

Entscheidend ist weniger der absolute Preis, sondern der Nutzen:

  • Vermeidung unnötiger Sanierungsmaßnahmen
  • bessere Planung (z. B. bei anstehender energetischer Sanierung)
  • Argumentationsgrundlage gegenüber Vermieter, Verkäufer oder Versicherung
  • Vermeidung von Folgeschäden und damit von hohen Kosten später

Gerade im Vergleich zu einer kompletten Badsanierung oder Fassadenerneuerung ist eine professionelle Diagnose meist ein sehr kleiner, aber wichtiger Baustein.

Worauf du bei der Auswahl des Dienstleisters achten solltest

Haus Feuchte Diagnose Schweiz

Nicht jeder, der ein Messgerät besitzt, ist automatisch ein Experte. Achte deshalb auf:

  • Qualifikation und Erfahrung
    Gibt es Referenzen oder Beispiele ähnlicher Fälle? Ist der Betrieb z. B. auf Feuchtigkeit, Schimmel oder Bauschäden spezialisiert?
  • Transparente Leistungspakete
    Ist klar beschrieben, welche Messungen durchgeführt werden und was im Preis enthalten ist? Gibt es ein Muster-Gutachten?
  • Unabhängigkeit
    Ein unabhängiger Gutachter, der nicht gleichzeitig größere Sanierungen verkauft, wirkt oft glaubwürdiger. Alternativ kann aber auch ein seriöser Sanierungsbetrieb mit eigenem Messteam sinnvoll sein – wichtig ist, dass Diagnostik und Angebot sauber begründet werden.
  • Verständliche Kommunikation
    Werden Fachbegriffe erklärt? Fühlst du dich mitgenommen oder eher „abgefertigt“?
  • Dokumentation
    Gute Fotos, klare Messprotokolle und verständliche Schlussfolgerungen sind Gold wert, wenn du später Entscheidungen treffen musst.

Häufige Fehler von Eigentümern und Mietern

Damit du nicht in typische Fallen tappst, hier einige häufige Fehler:

  1. Feuchte Stellen einfach überstreichen
    Der Schaden wird nur verdeckt, die Ursache bleibt. Oft verschlimmert sich das Problem sogar, weil Feuchtigkeit „eingesperrt“ wird.
  2. Schimmel nur abwischen, ohne Ursache zu beheben
    Oberflächliche Entfernung ohne Klärung des „Warum“ führt dazu, dass der Schimmel meist schnell wiederkommt.
  3. Spontane Sanierung ohne Diagnose
    Neue Dämmung, neue Fenster, luftdichte Bauweise – ohne vorherige bauphysikalische Betrachtung kann das Probleme verschärfen, weil Feuchtepfade sich verändern.
  4. Alle Schuld auf „falsches Lüften“ schieben
    Natürlich spielt Verhalten eine Rolle. Doch oft wirken Bauschäden und Nutzerverhalten zusammen. Eine objektive Wanddiagnose hilft, beides fair zu bewerten.
  5. Zu lange warten
    Gerade Feuchtigkeitsschäden breiten sich mit der Zeit aus. Je früher reagiert wird, desto günstiger sind meist die Maßnahmen.

Raumklima, Sensorik und langfristige Überwachung

Moderne Systeme setzen zunehmend auf Sensorik im Raum. Feuchte- und Temperatursensoren messen dauerhaft und berechnen unter anderem den Taupunkt, also den Punkt, an dem Wasser aus der Luft kondensiert. Bei kritischen Werten können Warnungen ausgelöst werden oder Heiz- und Lüftungssysteme angepasst werden.

In Kombination mit einer einmaligen Wanddiagnose kann so ein präventives Konzept entstehen:

  • Problemstellen werden identifiziert
  • Raumklima wird über Monate überwacht
  • Lüftungs- und Heizverhalten wird optimiert
  • Wiederkehrende Schäden werden vermieden

Gerade in gut gedämmten Häusern, in denen kaum noch „zufällige“ Lüftung über Fugen oder Ritzen stattfindet, ist das sinnvoll.

Wanddiagnose im Kontext von Sanierung und Energieeffizienz

Eine professionelle Wanddiagnose steht selten für sich allein. Sie ist oft Teil einer größeren Strategie:

  • energetische Sanierung (Fassade, Fenster, Dach)
  • Badsanierung oder Küchenumbau
  • Umbau von Kellern zu Wohnräumen
  • Ausbau von Dachgeschossen
  • Feuchtesanierung nach Wasserschäden

Gerade Energieberater und Bausachverständige nutzen Wanddiagnose und Thermografie, um:

  • Wärmebrücken aufzuspüren
  • Dämmkonzepte zu erstellen
  • Baubegleitung durchzuführen
  • Sanierungserfolge zu kontrollieren

So wird verhindert, dass Maßnahmen an einer Stelle Probleme an anderer Stelle verschärfen.

Kleiner Praxisleitfaden: So gehst du Schritt für Schritt vor

Wenn du das Gefühl hast, dass bei dir mehr als ein optischer Makel vorliegt, kann dir dieser Ablauf helfen:

  1. Beobachten und dokumentieren
    Fotos machen, Datum notieren, typische Situationen festhalten (z. B. nach Regen, morgens, nach dem Duschen).
  2. Raumklima über ein paar Tage messen
    Ein einfaches Kombigerät für Temperatur und Luftfeuchte reicht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Luft sehr feucht ist.
    Tipp: Werte notieren und typische Spitzenzeiten erkennen.
  3. Möbel etwas abrücken und Ecken prüfen
    Oft stecken Probleme hinter großen Schränken oder Sofas, besonders an Außenwänden.
  4. Einfachen Feuchtemesser nutzen (optional)
    Für grobe Einschätzungen kann ein Einsteigergerät helfen, feuchte Zonen zu lokalisieren.
  5. Entscheidung: Reicht das oder doch Profi?
    Wenn du dir unsicher bist, die Schäden stärker werden oder gesundheitliche Aspekte im Spiel sind: Fachbetrieb oder Gutachter ansprechen.
  6. Angebote vergleichen
    Mehrere Dienstleister anfragen, Leistungen und Preise vergleichen, auf Qualifikation achten.
  7. Ergebnisse ernst nehmen und umsetzen
    Die beste Diagnose nützt nichts, wenn keine Maßnahmen folgen. Schritt für Schritt umsetzen, was realistisch und sinnvoll ist.

FAQ zur professionellen Diagnose von Wandproblemen

1. Ab wann ist eine Wanddiagnose wirklich nötig?
Sobald Feuchtigkeit, Schimmel, ungewöhnliche Risse oder dauerhaft kalte Wandbereiche auftreten und du die Ursache nicht klar erkennst, ist eine professionelle Wanddiagnose sinnvoll. Spätestens, wenn Gesundheitsbeschwerden oder rechtliche Fragen (Miete, Hauskauf, Versicherung) im Raum stehen, solltest du einen Experten hinzuziehen.

2. Wie lange dauert eine Wanddiagnose normalerweise?
Für eine Wohnung oder ein Einfamilienhaus solltest du in der Regel mit 1–3 Stunden vor Ort rechnen – je nach Umfang der Messungen. Die Ausarbeitung eines schriftlichen Gutachtens kann noch einmal zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen.

3. Deckt die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung die Kosten?
Das hängt von Vertrag und Ursache ab. Bei klaren Versicherungsfällen (z. B. Leitungswasserschaden) können Gutachterkosten teilweise übernommen werden. Es lohnt sich, vorab mit der Versicherung zu sprechen und zu klären, ob und in welchem Rahmen Kostenerstattung möglich ist.

4. Kann ich Schimmel nicht einfach selbst entfernen?
Kleine, oberflächliche Stellen kannst du oft selbst behandeln. Aber ohne Wanddiagnose bleibt die Ursache oft ungeklärt. Kommt der Schimmel immer wieder oder ist die Fläche größer, solltest du fachlichen Rat einholen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren und die Ursache dauerhaft zu beheben.

5. Hilft Stoßlüften alleine gegen feuchte Wände?
Richtiges Lüften ist wichtig, aber es löst nicht jedes Problem. Bei konstruktiven Mängeln, Wärmebrücken, aufsteigender Feuchtigkeit oder Leckagen reicht Lüften nicht aus. Eine Wanddiagnose klärt, ob das Problem baulich bedingt ist oder ob vor allem das Nutzerverhalten angepasst werden muss.

6. Sind Wärmebildaufnahmen im Winter sinnvoller als im Sommer?
Ja, meistens. Je größer der Temperaturunterschied zwischen innen und außen ist, desto besser lassen sich Wärmebrücken und Dämmprobleme erkennen. Im Sommer kann Thermografie auch genutzt werden, aber die Bedingungen müssen sorgfältig gewählt werden.

7. Werden bei einer Wanddiagnose große Flächen aufgestemmt?
Im Normalfall nein. Moderne Diagnoseverfahren arbeiten überwiegend zerstörungsarm. Größere Öffnungen sind nur nötig, wenn gezielt in Bauteile hineingeschaut oder Leitungen freigelegt werden müssen – und auch das erfolgt meist erst nach vorheriger Abstimmung.

8. Hilft eine Wanddiagnose auch bei Altbauten?
Gerade dort. In Altbauten treffen oft alte Bauweisen, frühere Reparaturen und neue Materialien aufeinander. Eine gründliche Diagnose hilft, typische Altbauprobleme (z. B. Salze, alte Putze, fehlende Sperrschichten) korrekt einzuordnen.

Fazit: Früh handeln – statt später teuer sanieren

Brugger AG Mauer-Sanierung - Schimmel ein schlechter Mitbewohner
Brugger AG Mauer-Sanierung – Schimmel ein schlechter Mitbewohner

Wände sind mehr als nur „Oberfläche“. Sie verraten sehr viel über den Zustand eines Gebäudes – allerdings oft erst dann, wenn man genauer hinschaut. Eine professionelle Wanddiagnose ist deshalb kein Luxus, sondern ein wichtiges Werkzeug, um Feuchtigkeit, Feuchtigkeit-Folgen, Schimmel, Wärmeverluste und Risse frühzeitig zu erkennen und gezielt zu beheben.

Statt im Dunkeln zu tappen oder auf Verdacht zu renovieren, bekommst du:

  • Klarheit über Ursache und Ausmaß,
  • eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Sanierungsmaßnahmen,
  • und im besten Fall die Gewissheit, dass alles halb so schlimm ist.

Wenn du also das Gefühl hast, dass mit deinen Wänden etwas nicht stimmt, dann kann eine professionelle Wanddiagnose genau der Schritt sein, der dir langfristig Geld, Nerven – und eventuell auch gesundheitliche Probleme erspart.

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